So gelingt der Wohnmobilurlaub
09. Mai 2021
Du sitzt abends mit deiner Familie vor dem Wohnwagen, die Sonne geht gerade unter und taucht den
Himmel in ein fantastisches Rot. Du hast eine Flasche Wein rausgeholt, frisches Brot und Käse aus der
Region stehen vor euch und ihr freut euch auf einen romantischen Abend. Du willst die Flasche öffnen
und fragst in die Runde: „Wo ist denn der Korkenzieher?“. Nach einer kurzen Pause antwortet sie: „Zu
Hause im Wohnzimmerschrank.“
Wer sich als Einsteiger zum ersten Mal mit einem Wohnmobil auf den Weg macht, neigt häufig dazu,
entweder viel zu viel zu planen und mitzunehmen – oder eben Wichtiges zu vergessen.
Um möglichst nichts wichtiges zu vergessen haben wir auf der Urlaubsseite eine Checkliste bereitgestellt.
Und ein Korkenzieher ist natürlich im Mobil vorhanden!
Reiseziel auswählen
Bevor es überhaupt an die konkrete Planung geht, solltest Du grob ein Ziel ins Auge fassen. Dabei geht es
nicht darum, sich schon auf den genauen Ort und am besten noch einen Campingplatz festzunageln – es
reicht zunächst einmal, wenn Du dich für ein Land und eine Region entscheidest. Denn dann kannst Du
auch besser abwägen, welche Ausstattung Du wirklich benötigst. Schließlich ist es ein Unterschied, ob Du
einen Strandurlaub in Spanien, Bergwandern in der Schweiz oder Fjordhopping in Norwegen vorhast.
Bei der Wahl des Reiseziels spielt neben persönlichen Interessen und Vorlieben oder dem Klima auch die
verfügbare Zeit eine wichtige Rolle: Um entspannt zu reisen ist es wichtig, sich keine zu großen Etappen
vorzunehmen. Mit dem Wohnmobil in zwei Wochen Jahresurlaub nach Portugal und wieder zurück zu
hetzen, wird eher stressig werden.
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Niels Engberding
Den eigenen „Camping-Style“ finden
Die Arten, zu campen, sind so vielfältig wie wir Camper selbst. Da gibt es die Puristen, die mit Rucksack,
Zelt und Gaskocher in die Einsamkeit der Pyrenäen abtauchen, die Bulli-Nostalgiker, die es mit dem
Surfbrett auf dem Dach an die rauen Küsten des Atlantiks zieht, die Reisemobilisten, die mit ihren
stattlichen Mobilen in wenigen Wochen den halben Kontinent umrunden und die Familie, die ihren
Jahresurlaub am liebsten im Wohnwagen auf dem Campingplatz verbringt – und ganz, ganz viel
dazwischen.
Überlege also gemeinsam mit deinen Mitreisenden, welche Reiseform allen Beteiligten Spaß macht und
am besten ins Reisebudget passt.
Fällt die Wahl auf einen Campingplatz, gibt es auch hier eine Vielzahl an Möglichkeiten: Vom kleinen
naturnahen Platz ohne Parzellen und „Schnickschnack“ bis hin zum Luxuscamping mit Kinderanimation,
Pool, Privatbad und eigenem Supermarkt – die Auswahl ist fast unbegrenzt. Und das ist auch gut so, denn
die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Die Anzahl der Sterne sagt dabei nicht immer etwas über das Angebot vor Ort aus – und erst recht nicht
über Faktoren wie Sauberkeit, Freundlichkeit oder das Umfeld des Platzes. Wir haben schon die
wunderbarsten, gepflegtesten Plätze mit einem oder zwei Sternen kennengelernt, auf denen sich die
Betreiber in reizender Weise um ihre Gäste bemühten und ein tolles Freizeitprogramm für Kinder auf die
Beine gestellt hatten – ebenso wie Fünf-Sterne-Plätze mit gelangweiltem Rezeptionspersonal und
fragwürdiger Hygiene in den Sanitäranlagen. Hier hilft es oft, sich die User-Bewertungen in den
einschlägigen Campingplatz-Portalen, wie z.B. PiNCAMP, durchzulesen und zu entscheiden, welche
Faktoren für dich selbst wichtig sind.
Vorab buchen oder treiben lassen?
Ein großer Reiz beim Camping liegt darin, sich von Tag zu Tag treiben zu lassen und spontan das nächste
Ziel auszuwählen. Doch nicht alle Urlauber können sich diesen Luxus „leisten“. Wenn dir oder deinen
Mitreisenden bestimmte Kriterien an einem Campingplatz besonders wichtig sind oder Du an die
Ferienzeiten, also die Hauptsaison, gebunden bist, kann eine Reise auf „gut Glück“ unter Umständen
ganz schön stressig werden.
Viele Plätze sind zum Beispiel in den Sommerferien proppenvoll und es passiert immer öfter, dass es am
Wunschziel heißt: „Sorry, wir sind leider voll.“ Dann geht die Suche von vorne los und nicht selten landet
man auf einem Ausweichplatz, der nicht unbedingt den Vorstellungen entspricht.
Deshalb kann es – gerade wenn Du für längere Zeit auf einem bestimmten Platz bleiben möchtest –
durchaus Sinn machen, rechtzeitig zu buchen und dich so ohne Druck auf den Weg zu machen.
Dafür nutzt Du entweder eine App bzw. ein Portal mit Reservierungsfunktion oder Du schaust auf den
Webseiten der Camping- und Stellplätze nach direkten Reservierungsmöglichkeiten. Viele Plätze bieten
mittlerweile ein Online-Formular zur Buchung an, bei anderen musst Du noch ganz Old-School zum
Telefonhörer greifen.
Unterwegs die besten Plätze finden
Wenn Du nicht gerade deinen kompletten Urlaub wildcampend verbringst (was in den meisten Ländern
auch verboten ist), wirst Du früher oder später auf die Suche nach einem Campingplatz oder Stellplatz
gehen müssen. Möchtest Du dabei ohne Reservierung unterwegs sein und einfach vor Ort schauen, wohin
es dich verschlägt, steht dir eine ganze Reihe toller Apps zur Verfügung, um spontan einen Camping-
oder Stellplatz in deiner Nähe zu finden.
Wir nutzen dafür unter anderem:
ADAC Camping- und Stellplatzführer
Campercontact
Park4Night
3in1campen…..
Richtig ver- und entsorgen
Sobald der Frischwassertank leer und die Toilette oder der Grauwassertank voll werden, musst Du eine
Ver- und Entsorgungsstation ansteuern.
Stehst Du auf einem Camping- oder Wohnmobilstellplatz, ist das ganz einfach – hier findest Du es an den
Parzellen oder an der Ein- und Ausfahrt Möglichkeiten, mit einem Kanister, einer Gießkanne oder einem
Schlauch deine Wasservorräte wieder aufzufüllen. Für das Grauwasser vom Spülen und Duschen gibt es
Ausgüsse oder in den Boden eingelassene Abflussschächte. Die Toilette jedoch darf nur an den speziell
gekennzeichneten Stellen (meist eine kleine Kabine oder ein eigenes Becken mit Wasserschlauch) entleert
und gespült werden. Bitte verwende dieses Wasser niemals für deinen Frischwassertank – an den
Schläuchen oder Hähnen können sich jede Menge fieser Fäkalbakterien tummeln!
Kuschelcamper gehen gar nicht
Bei der Ankunft auf dem Camping- oder Stellplatz suchst Du dir ein freies Fleckchen heraus – rücke aber
bitte dem Nachbarn nach Möglichkeit nicht zu sehr auf die Pelle. Vor allem auf Wohnmobilstellplätzen
sind „Kuschelcamper“ nicht so gerne gesehen, denn auch Camper wünschen sich ein kleines bisschen
Privatsphäre.
Sicherheit
Vor Ort auf dem Campingplatz solltest Du, sobald Du den Camper verlässt, ebenfalls alle Türen und
Fenster verschließen und Fahrräder mit einer Kette sichern. Denn auch wenn nur in ganz wenigen
Einzelfällen tatsächlich mal etwas geklaut wird – man muss die Langfinger ja nicht in Versuchung führen!
Gleiches gilt natürlich auch für Stellplätze und besonders beim Freistehen. Hier kommt es immer wieder
mal vor, dass Wohnmobilbesitzer zu ihren Fahrzeugen zurückkehren und vor einem ausgeräumten
Innenraum stehen. Dann ist die Urlaubsstimmung natürlich erstmal dahin.
Eine absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, vor allem weil die meisten Wohnmobile und Wohnwagen
ganz leicht zu „knacken“ sind. Die Schwachstellen an Fenstern, Türen und Dachluken lassen sich nur
bedingt verstärken – umso wichtiger ist es, Bargeld, Kreditkarten, Reisepässe und andere wichtige oder
teure Gegenstände nicht im Camper zurückzulassen.
Wir drehen darüber hinaus auch immer die Absperrhähne zu, wenn wir nicht im Fahrzeug sind oder
momentan kein Gas benötigen. Dies ist jedoch nur eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme und bei
modernen bzw. gut gewarteten Gasanlagen eigentlich nicht nötig. Auf Fähren ist es jedoch Vorschrift.
Osterlücke 14
24977 Langballig
04636 976 124
info@msmobil.de
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